Um als Finanzberater tätig werden zu können musst Du mehrere Voraussetzungen erfüllen. Einerseits persönliche Voraussetzungen wie ein einwandfreies Führungszeugnis und geordnete Vermögensverhältnisse. Andererseits sind auch berufliche Voraussetzungen erforderlich, um den Beruf ausüben zu dürfen. Hierzu zählen für gewöhnlich abgeschlossene Berufsausbildungen im kaufmännischen Bereich oder idealerweise ein abgeschlossenes Studium mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund.
Doch auch ohne ein berufsbezogenes Studium oder eine passende Ausbildung ist es möglich, Finanzberater zu werden. Immer mehr Unternehmen, insbesondere vertrieblich orientierte Finanzdienstleister, bieten den Einstieg in die Finanzberatung auch für Quereinsteiger mit zugeschnittenen Programmen an. In diesen werden Dir die wichtigsten Kenntnisse des Jobs vermittelt, sodass Deinem Karrierestart als Finanzberater nichts im Wege steht.
Finanzberater können auf selbstständiger Basis oder aber als Angestellte tätig werden, wobei die Selbstständigkeit in der Finanzbranche führend ist. Wer als selbstständiger Finanzberater tätig wird, muss eine hohe Ausbildungsqualität nachweisen. Um diese nachzuweisen ist es erforderlich, eine IHK-Prüfung zu absolvieren, die zur Vermittlung von Versicherungen berechtigt (§34d der Gewerbeordnung). Diese Prüfung stellt die Eingangsvoraussetzung als selbstständiger Finanzberater dar.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Finanzberater?
Eine klassische Finanzberaterausbildung gibt es nicht. Nichtsdestotrotz gibt es Ausbildungsberufe und Studiengänge, die Dir den direkten Einstieg als Finanzberater ermöglichen. Diese Ausbildungen (wie zum Beispiel Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen oder das duale Studium im Bereich BWL - Finanzdienstleistungen) dauern in der Regel zwischen zwei und drei Jahren.
Die bereits erwähnten Direkteinstiegsprogramme von Finanzdienstleistern hingegen stellen oft eine kurze Alternative dar. Mit Hilfe dieser Programme kannst Du bereits nach drei bis sechs Monaten Finanzberater werden und Deine Karriere starten.
Um die Versicherungsvermittlung nach §34d der Gewerbeordnung zu erlangen, solltest Du mindestens eine Vorbereitungszeit von sechs bis acht Wochen veranschlagen.
Was macht ein (unabhängiger) Finanzberater?
Wie der Name schon sagt berät ein Finanzberater Menschen zu finanziellen Fragestellungen. Insbesondere zu den Themenbereichen Versicherungen, Geldanlage oder Finanzierungen werden Finanzberater hinzugezogen, um komplexe Fragen zu klären. Sie bringen die notwendige Kompetenz mit, um Finanzprodukte zu verstehen und diese verständlich an Kunden zu vermitteln.
Was verdient man als Finanzberater?
Finanzberater verdienen überdurchschnittlich gut. Ganz konkret kannst Du monatlich rund 3.987 Euro verdienen. Wenn Du in der Karriereleiter bereits aufsteigen konntest und mehr Verantwortung hast, liegt Dein Verdienst bei knapp 7.128 Euro.
Wie bei anderen Berufen spielt die Unternehmensgröße und auch der Unternehmensstandort eine entscheidende Rolle bei der Höhe Deines Gehalts. So wirst Du bei einem Konzern eher ein höheres Gehalt erzielen, während Du bei einem kleinen Makler eher unterdurchschnittliche Vergütungen erhältst.
In Summe lässt sich sagen, dass das Gehalt als Finanzberater deutlich über dem Durchschnitt liegt. Wenn Du Finanzberater werden willst und zusätzlich über die Selbstständigkeit nachdenkst steht Dir unbegrenztes Einkommenspotential offen. Du selbst bestimmst mit Hilfe Deiner Vertriebs- und Kundenberatungsfähigkeiten Dein Einkommen.
Als selbstständiger Finanzberater entscheidest Du durch Deinen Arbeitseinsatz selbst, wie hoch Dein Einkommen ausfällt.
Wenn Du Finanzberater werden willst und Dich für die Selbstständigkeit entscheidest, hast Du den Vorteil des selbstbestimmten Einkommens. Allerdings kann das auch ein Nachteil sein. Wenn Du beispielsweise keine Kunden gewinnst, verdienst Du auch kein Geld. Da Du kein fixes Gehalt beziehst, landest Du im schlimmsten Fall also bei einem Einkommen von 0 Euro.
Gehalt während der Ausbildung zum Finanzberater
Bist Du noch nicht als Finanzberater tätig, sondern noch in der Ausbildung, dann liegt Dein Gehalt natürlich deutlich darunter. Auszubildende können ein Monatseinkommen zwischen 900 bis 1.400 Euro für die Ausbildung erwarten.
Damit liegt das Gehalt in der Ausbildung zum Finanzberater etwa im Durchschnitt aller Ausbildungsberufe. Bei manchen Gesellschaften ist es möglich, bereits während der Ausbildung einen Kundenstamm aufzubauen und erste vertriebliche Erfahrung zu sammeln. Hierdurch könnte Dein Einkommen noch etwas steigen.

Fazit: Finanzberatung ist ein Job mit vielen Voraussetzungen und Zukunft
Wer Finanzberater werden will muss eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen, um den Job überhaupt zu bekommen. Da die Branche in Deutschland zwar sehr groß ist, seit Jahren jedoch schrumpft, wird händeringend Nachwuchs gesucht. Das führt auch dazu, dass die Einstiegsbedingungen immer besser werden und die Gehälter seit Jahren steigen. So ist es auch für Quereinsteiger relativ einfach möglich, in der Branche Fuß zu fassen.