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Private Vorsorge

Der Generationenvertrag ist die Grundlage für viele Menschen, damit sie im Alter auf eine Rente zurückgreifen können. Dieser fiktive Vertrag bildet die Basis der gesetzlichen Vorsorge. Doch die Rentenlücke wird zunehmend größer. Vielleicht hast Du über Deinen Rentenbescheid selbst schon festgestellt, dass die Rente im Alter möglicherweise zum Leben nicht ausreicht. Die private Vorsorge ist daher ein wichtiger Baustein für Deine finanzielle Unabhängigkeit im Alter. Erfahre hier alles rund um die private Vorsorge.

Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Generationenvertrag?

Hast Du schon einmal vom Generationenvertrag gehört? Es handelt sich hierbei nicht um einen klassischen Vertrag, der durch Parteien unterschrieben wurde. Stattdessen ist er eine der wichtigen Säulen für ein solidarisches und soziales Leben im Land. Es wird davon ausgegangen, dass jeder Bürger drei Phasen in seinem Leben durchläuft:

  • Die Phase der Kindheit sowie der Jugend.
  • Die Phase der Erwerbstätigkeit.
  • Die Phase des Alters.

Im Rahmen dieser drei Phasen wird der Mensch erst etwas dafür tun, um in eine Erwerbstätigkeit zu gelangen. Anschließend zahlt er einen Teil seines Einkommens in die solidarischen Kassen ein. Aus diesen Kassen wird später die Rente getragen, wenn eine Erwerbstätigkeit nicht mehr möglich ist.

Doch auch wenn der Generationenvertrag sinnvoll klingt, kommt es zunehmend zu Problemen. Grund dafür sind die sinkende Geburtenrate sowie das steigende Alter der Menschen. Umso wichtiger ist es, dass Du auch privat für Dein Alter vorsorgst.

Verschaffe Dir einen Überblick über Deinen Rentenanspruch

Als Basis für den Betrag, den Du im Alter benötigst und den Du sparen musst, dient die Rentenlücke. Um diese zu berechnen, ist es wichtig zu wissen, wie Deine gesetzliche Rentenhöhe ist. Beachte, dass Du hier nur mit Annahmen arbeitest, da Du nicht sicherstellen kannst, dass Du den Betrag im Alter auch wirklich erhältst.

Schaue auf Deinen letzten Bescheid der Rentenversicherung. Dort findest Du Angaben dazu, wie hoch Deine gesetzliche Rente im Alter ist, wenn sich an der Einzahlungshöhe nichts ändert. Notiere Dir den monatlichen Betrag.

Für eine realistische Einschätzung solltest Du die Inflation nicht aus den Augen verlieren. So ist derzeit davon auszugehen, dass der Betrag heute mehr Wert hat, als es in 30 Jahren der Fall ist. Plane daher lieber pessimistischer und freue Dich, wenn Dich Deine private Vorsorge im Alter auffängt oder Dir einen höheren Betrag beschert, als Du eigentlich berechnet hast.

Hast Du den Betrag für Deinen gesetzlichen Rentenanspruch, notierst Du Dir diesen. Überlege nun, wie hoch der monatliche Betrag ist, den Du gerne zur Verfügung haben möchtest.

Gehen wir davon aus, Dir steht eine gesetzliche Rente in Höhe von 1.000 Euro zu. Du möchtest, um Deinen Lebensabend entspannt verbringen zu können, einen monatlichen Betrag von 1.800 Euro zur Verfügung haben. Die Berechnung der Rentenlücke erfolgt mit der folgenden Formel:

1.800 Euro – 1000 Euro = 800 Euro

Deine Rentenlücke hat also eine Höhe von 800 Euro. Derzeit beginnt die Rente bei einem Eintrittsalter von 67 Jahren. Empfohlen wird, mit einem Zeitraum von wenigstens 20 Jahren zu rechnen, besser 25 Jahren. Du bräuchtest also einen Betrag, mit dem Du Dir selbst 25 Jahre lang 800 Euro monatlich auszahlen kannst. Das wäre ein benötigtes Guthaben in Höhe von 240.000 Euro.

Die drei Säulen der Altersvorsorge

Die genannte Berechnung basiert auf der Grundlage, dass Du erwerbstätig bist und in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlst. Bedenke, dass nicht alle Rentner auf die Basisversorgung zugreifen können. So erhältst Du keine gesetzliche Rente, wenn Du selbstständig bist und nicht in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hast. Hier musst Du komplett privat vorsorgen.

Gut ist es, die drei Säulen der Altersabsicherung zu kennen:

Die erste Säule

Unter der ersten Säule sind die Vorsorgelösungen zu finden, die zur Basisversorgung gehören. Neben der gesetzlichen Rentenversicherung zählen dazu auch die Versorgungswerke sowie die Rürup-Renten.

Die zweite Säule

Die zweite Säule ist geprägt durch Zahlungen aus abgeschlossenen Vorsorgeverträgen. Das heißt, Du hast etwa eine betriebliche Altersvorsorge oder auch einen Riester-Vertrag abgeschlossen. Ebenso wie bei den Produkten der ersten Säule profitierst Du auch bei den Produkten der zweiten Säule von einer staatlichen Förderung.

Wichtig: Bei den Zahlungen aus Produkten aus der zweiten Säule ist es wichtig zu wissen, dass Du auf diese im Alter Steuern zahlst. Berücksichtige dies bei Deinen Berechnungen und Planungen für die private Vorsorge.

Die dritte Säule

Die dritte Säule ist der Bereich, mit dem wir uns hier beschäftigen. Es handelt sich um die private Vorsorge, mit der Du Deine Rentenlücke schließen kannst. Dazu gehören die privaten Lebensversicherungen und privat abgeschlossene Rentenversicherungen. Während der Ansparphase werden keine Steuern auf die Erträge aus den Versicherungen gezahlt. Die Renten werden zwar besteuert, allerdings auch nur zu einem geringfügigen Teil.

Die nullte Säule

In den letzten Jahrzehnten hat sich eine weitere Säule entwickelt, die auch gerne als „nullte Säule“ bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich um den Teil der privaten Vorsorge, der über private Rentenversicherungen oder Lebensversicherungen hinaus abgeschlossen wird. Hierbei kann es sich um Immobilien, Fonds oder Aktien handeln.

Bei dieser Säule gibt es zwar keine steuerlichen Vorteile. Die Chancen auf hohe Renditen sind hier aber breiter gefächert. Daher ist es wichtig, die Säule im Rahmen der privaten Vorsorge zu erwählen.

Berücksichtige Deine persönliche Position

Für die Entscheidung darüber, wie Du Deine Rentenlücke schließen und privat vorsorgen kannst, spielen mehrere Faktoren eine Rolle:

  • Bist Du angestellt oder selbstständig?
  • Wie viele Jahre hast Du noch bis zur Rente?
  • Wie groß ist Deine Rentenlücke?
  • Welche Beträge kannst Du monatlich zum Sparen nutzen?

Du siehst, die private Vorsorge ist ein sehr individuelles Thema. Wir möchten dafür sorgen, dass Du einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten bekommst, die Dir zur Verfügung stehen.

Guthaben streuen – das Risiko senken und die Rendite steigern

Nachdem die Rentenlücke berechnet wurde, stellt sich nun die Frage, wie das monatliche Guthaben optimal angelegt werden kann. Vielleicht fragst Du Dich, welche Formen der Geldanlage für Dich geeignet sind. Allerdings gibt es das beste Angebot nicht unbedingt. Damit Du sowohl von einer guten Rendite profitieren als auch das Risiko für Verluste reduzieren kannst, ist es wichtig, das Guthaben zu streuen und unterschiedliche Varianten der privaten Altersvorsorge als Bausteine zu nutzen.

Grund dafür ist, dass Dir keine private Vorsorge eine hohe Sicherheit bietet. Zinsen sind meist variabel und können sowohl steigen als auch sinken. Investitionen an der Börse stehen immer unter dem Einfluss der aktuellen Entwicklungen von Wirtschaft und Politik. Daher ist es gut, nicht das komplette Guthaben auf eine Karte zu setzen.

Ein Beispiel für eine gut gestreute private Vorsorge ist:

  • Du zahlst als Angestellter Deinen Beitrag in die gesetzliche Rentenversicherung.
  • Du schließt eine Lebensversicherung ab, die zum Zeitpunkt der Rente ausgezahlt wird.
  • Du entscheidest Dich für eine monatliche Investition in einen privaten Rentenfonds.
  • Du legst einen ETF-Sparplan an und zahlst hier monatlich ein.

Die Betriebsrente in Betracht ziehen

In einem Anstellungsverhältnis hast Du die Möglichkeit, eine Betriebsrente in Anspruch zu nehmen. Die Betriebsrente basiert auf einem Anteil, der vom Bruttolohn direkt abgezogen wird. Der Arbeitgeber führt diesen Anteil direkt für die Vorsorge in Form der Betriebsrente ab. Dafür musst Du weder Sozialabgaben noch Steuern auf den Anteil zahlen. Sobald Du in Rente gehst, kannst Du Dir die angesparte Summe in einem Betrag oder auch monatlich auszahlen lassen.

Allerdings ist vorher genau zu überlegen, ob eine Betriebsrente für Dich sinnvoll ist, oder ob es sich eher lohnt, den Betrag anderweitig für die private Vorsorge anzulegen. Empfohlen wird die Nutzung der Betriebsrente für Angestellte, die ein Jahresbrutto von wenigstens 60.000 Euro haben.

Achte darauf, dass Dein Arbeitgeber ebenfalls einen Anteil in die Betriebsrente einzahlt. Hier gibt es unterschiedliche Angebote der Unternehmen. Es ist eine gute Idee, das direkte Gespräch zu suchen mit der zuständigen Abteilung und sich umfassend zu informieren.

Wichtig: Auch die Betriebsrente muss im Nachhinein versteuert werden. Daher ist die Betriebsrente erst dann sinnvoll, wenn Du einen gewissen jährlichen Verdienst hast.

ETFs und Fonds als Anteil mit hoher Rendite

Gerade bei der privaten Vorsorge ist es wichtig, ein ausreichendes Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Rendite zu finden. Dir bringt es nicht viel, wenn Du einen gewissen Betrag bis zur Rente anlegst, auf diesen aber kaum Rendite bekommst. Bei klassischen Modellen der privaten Vorsorge wird mit einer durchschnittlichen Rendite von 4 % gerechnet.

Diese erzielst Du allerdings weder mit Festgeld noch mit einer klassischen Lebensversicherung. Hier ist es wichtig, Dein Geld zu streuen und auch einen risikoreichen Anteil bei der privaten Vorsorge zu berücksichtigen.

Eine der Optionen ist es, auf Fonds, Aktien oder ETFs zu setzen. Sie bergen große Chancen, aber auch große Gefahren. Daher solltest Du auch bei dieser Form der privaten Vorsorge auf eine Streuung setzen. Mit ETFs kannst Du unter anderem marktbreite Indizes auf Aktien auswählen.

Wichtig: Bei Anlagen in Fonds und ETFs ist es wichtig, auf die Zeit zu setzen. Wie die vergangenen Jahrzehnte gezeigt haben, sind Kursschwankungen normal und sollten ausgesessen werden. Daher geben Experten den Tipp, dass die Anlage wenigstens 10 Jahre oder länger laufen sollte.

Monatlich sparen mit einem Sparplan

In den wenigsten Fällen ist es möglich, für die private Vorsorge direkt einen hohen Betrag anzulegen. Daher ist eine Empfehlung, mit einem Sparplan zu arbeiten. Beim Abschluss wird festgelegt, wie hoch die Sparrate ist und ob sie dynamisch steigen soll. Zur Verfügung stehen Dir verschiedene Formen der Sparpläne:

  • Sparplan für Fonds oder ETFs
    Wie bereits erwähnt, kannst Du ETFs oder auch Fonds sowie Aktien mit einem Sparplan besparen und auf diese Weise für Deine private Vorsorge etwas tun. Je nach Anbieter und Depot ist es meist möglich, mit Beträgen ab 25 Euro im Monat zu starten. Auch eine dynamische Steigerung kann eingestellt werden.
  • Sparplan bei der Bank
    Eine weitere Variante ist es, einen Sparplan bei der Bank abzuschließen. Du entscheidest, wie hoch der monatliche Betrag ist, den Du auf das Konto überweist. Die Bank gibt Dir dafür Zinsen. Allerdings lohnen sich Banksparpläne größtenteils kaum noch, weil die Zinsangebote derzeit nicht optimal sind.
  • Sparpläne mit staatlicher Förderung
    Wusstest Du, dass sowohl die Riester- als auch die Rürup-Rente als Sparpläne gewertet werden? Hierbei handelt es sich um staatlich geförderte Ausführungen. Durch die Einzahlungen und staatliche Beträge, die Dir gezahlt werden, lässt sich eine private Vorsorge aufbauen. Aber auch hier kommt es auf die Angebote an.

Die private Vorsorge hat viele Facetten

Bereits dieser Beitrag zeigt, wie umfassend Deine Möglichkeiten sind, durch eine private Vorsorge Deine Rentenlücke zu schließen und so dafür zu sorgen, dass Du in der Rente keine Geldsorgen hast. Die Zusammenstellung sowie der Aufbau der privaten Vorsorge sind jedoch mit umfassenden Recherchen verbunden. Von Versicherungen über Riester-Rente hin zu Fondssparen gibt es mehrere Säulen, auf denen Du aufbauen kannst, um zum Ziel zu kommen.

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