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Die Altersvorsorge für Selbstständige

Die Altersvorsorge für Selbstständige ist eine echte Herausforderung. Neben den Kosten, die für Krankenversicherung und auch Arbeitslosenversicherung aufgebracht werden müssen, stehst Du vor der Frage, wie Du Dich vor Altersarmut schützen kannst. Es gibt verschiedene Wege, die dafür sorgen, dass Du Dich im Alter zur Ruhe setzen kannst und dabei finanziell abgesichert bist.

Veröffentlicht am 
10.11.2022
Altersvorsorge für Selbstständige

Das Wichtigste in Kürze

  • Für viele Selbstständige besteht eine Versicherungspflicht für die gesetzliche Rentenversicherung.
  • Die Rürup-Rente ist das Pendant für Selbstständige zur Riester-Rente.
  • Eine Absicherung ohne Versicherungen ist beispielsweise mit einem Depot möglich, aber auch mit einem höheren Risiko behaftet.

<h2 class="heading_two"  id="Heading1"  data-headline="Die Altersvorsorge ist das eigene Problem"><span class="first_id_number">1</span>Die Altersvorsorge ist das eigene Problem</h2> 

Während Angestellte in Deutschland über den Arbeitgeber automatisch für die Rente versichert werden, ist das bei Selbstständigen nicht der Fall. Gehst Du in die Selbstständigkeit, ist es Dir freigestellt, wie Du für Deinen Ruhestand sparen möchtest. Oft genug haben Selbstständige kaum die Möglichkeit, Geld zur Seite zu legen. Genau da liegt jedoch der Fehler. Jahr für Jahr vergrößert sich Deine Rentenlücke und läufst Gefahr, in die Altersarmut zu rutschen.

Generell gelten für Selbstständige einige wichtige Hinweise:

  • Rentenvorsorge erst bei gutem Umsatz treffen
    Bevor Du etwas für das Alter zurücklegen kannst, muss erst einmal Geld verdient werden. Gerade in der Selbstständigkeit ist das, vor allem zu Beginn, gar nicht so einfach. Das erste Ziel sollte es sein, sich um die Einnahmen zu kümmern und Gewinn zu erwirtschaften. Bist Du laufend im Plus, kannst Du auch Geld für die Rente anlegen.
  • Sichere Deine Berufsunfähigkeit ab
    Ebenfalls ein Schritt vor der Altersvorsorge ist es, die Berufsunfähigkeit abzusichern. Es kann immer passieren, dass Du nicht mehr in der Lage bist, Deinen Beruf auszuüben und vielleicht auch keine Arbeitsstelle annehmen kannst. In dem Fall musst Du abgesichert sein und das funktioniert im Rahmen einer Existenzschutz- oder einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Stelle sicher, dass Du diese abschließt und sie ausreichend Deckung bietet.
  • Verbindlichkeiten bedienen
    Du hast für Deine Selbstständigkeit Verbindlichkeiten aufgenommen? Einer oder auch mehrere Kredite lassen sich nicht immer vermeiden. Gleichzeitig ist es aber wichtig, dass Du diese auch bedienst und möglichst schnell wieder ablöst. Erst dann kannst Du mit dem Sparen beginnen.
  • Achte auf flexible Sparprodukte
    Jeden Monat einen festen Betrag für die Altersvorsorge zur Seite legen? Das kann nicht jeder Selbstständige. Daher ist wichtig, auf Altersvorsorgeprodukte zu achten, die flexibel sind und bei denen Du die Beiträge auch jederzeit anpassen oder sogar Guthaben entnehmen kannst.

<h2 class="heading_two"  id="Heading2"  data-headline="Deine persönliche Rentenhöhe festlegen"><span class="first_id_number">2</span>Deine persönliche Rentenhöhe festlegen</h2> 

Bei der Zusammenstellung Deiner Altersvorsorge solltest Du wissen, wie hoch die Beträge sind, die Du in der Rente benötigst. Bei Angestellten wird von einer Rentenlücke gesprochen. Hier wird geschaut, wie hoch der Rentenbetrag aus der gesetzlichen Versicherung ist. Anschließend wird dieser vom gewünschten Rentenbetrag abgezogen. Das Ergebnis stellt die Rentenlücke dar. Aber wie ist es in der Selbstständigkeit?

Verschaffe Dir einen Überblick über Deine aktuellen Ausgaben – sowohl die Fixkosten als auch die variablen Beträge. Rechne alles zusammen. Damit hast Du den benötigten Grundbetrag. Rechne hier noch einmal einen Anteil von 30 % dazu. Damit hast Du den ungefähren Betrag, den Du für einen entspannten Ruhestand benötigst.

Um diesen Betrag zu erreichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Auch eine Kombination von mehreren der Optionen kann sinnvoll sein.

Altersvorsorge für Selbstständige
Auch Selbstständige haben zahlreiche Möglichkeiten zur Altersvorsorge

<h2 class="heading_two"  id="Heading3"  data-headline="Gesetzliche Rentenversicherung für Selbstständige"><span class="first_id_number">3</span>Die gesetzliche Rentenversicherung für Selbstständige</h2> 

Diskussionen darüber, wie sich dies vorbeugen lässt, werden durch den Staat regelmäßig geführt. So gibt es für viele Selbstständige eine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung. Inwieweit Du dazugehörst, hängt von Deinem Beruf ab. Verpflichtet sind:

  • Lehrer und Erzieher
  • Hebammen
  • Handwerker
  • Publizisten
  • Künstler
  • Hausgewerbetreibende
  • Selbstständige, die nur einen Auftraggeber haben
  • Küstenschiffer
  • Küstenfischer
  • Seelotsen

Bist Du unsicher, ob Deine Selbstständigkeit unter die gesetzliche Versicherungspflicht fällt, kannst Du bei Deinem Steuerberater nachfragen oder Dich an die Rentenversicherung wenden.

Unterliegst Du nicht der Versicherungspflicht, kannst Du freiwillig die Versicherungspflicht beantragen oder Dich freiwillig versichern. Bei der freiwilligen Versicherungspflicht zahlst Du den vollen Beitrag und hast dann auch Anspruch auf eine regelmäßige Rentenzahlung. Bei einer freiwilligen Versicherung kannst Du selbst entscheiden, wie hoch die Beiträge sind. Dadurch hast Du auch Einfluss auf die Höhe Deiner Rentenzahlung.

<h2 class="heading_two"  id="Heading4"  data-headline="Berufsständische Versorgungswerke"><span class="first_id_number">4</span>Der Blick auf die berufsständischen Versorgungswerke</h2> 

Bist Du in einem freiberuflichen Bereich tätig, in dem Du auch zu einer Kammer gehörst, wirst Du zudem zu einem Mitglied in dem jeweiligen berufsständischen Versorgungswerk. Hier zahlst Du Beiträge ein. Mit den Beiträgen arbeiten die Versorgungswerke und setzen diese in der Regel am Kapitalmarkt an. Vergleichbar ist diese Variante der Altersvorsorge für Selbstständige durchaus mit der gesetzlichen Rentenversicherung. Wie hoch die Beträge sind, hängt vom jeweiligen Versorgungswerk ab. Daher können dazu keine allgemeinen Angaben gemacht werden.

Ein Vorteil in dem Fall ist, dass Du damit eine Absicherung für das Alter hast und lediglich schauen musst, ob eine zusätzliche Spar-Variante notwendig ist, um eine entstehende Rentenlücke zu deckeln.

<h2 class="heading_two"  id="Heading5"  data-headline="Rürup-Rente"><span class="first_id_number">5</span>Die Nutzung der Rürup-Rente</h2> 

Die Rürup-Rente wird auch als Basisrente bezeichnet und ist das Pendant zur Riester-Rente. Du bekommst auch eine Unterstützung durch den Staat, die sich durch steuerliche Vorteile zeigt. Allerdings muss bei dieser Form auch gesagt werden, dass die Zahlungen aus der Basisrente in Deinem Ruhestand versteuert werden müssen und sich diese Form der Altersvorsorge nur dann lohnt, wenn Du ein besonders hohes Einkommen generierst. Gleichzeitig hast Du kaum eine Möglichkeit, Dein Geld zu erhalten, bevor Du in Rente gehst. Bist Du dann im Ruhestand, wird Dir das Geld in monatlichen Beträgen ausgezahlt, eine Einmalzahlung ist nicht möglich.

Wenn es um die Höhe der Einzahlungen geht, bietet Dir die Rürup-Rente allerdings eine hohe Flexibilität. Du kannst die Höhe der Einzahlungen nach Deinen Vorstellungen anpassen.

Wichtig: Entscheidest Du Dich für die Rürup-Rente, stehen Dir verschiedene Varianten zur Verfügung. Du kannst wählen aus:

  • Fondssparplan
  • fondsgebundene Rentenversicherung
  • klassische Rentenversicherung
  • Je nach Variante kann die Rendite deutlich variieren – ebenso wie das Risiko.

<h2 class="heading_two"  id="Heading6"  data-headline="Private Rentenversicherung"><span class="first_id_number">6</span>Die Entscheidung für eine private Rentenversicherung</h2> 

Eine Option, auf die Du zurückgreifen kannst, ist der Abschluss einer privaten Rentenversicherung. Hier gibt es zahlreiche verschiedene Angebote der unterschiedlichen Versicherer. Einerseits gibt es die Rentenversicherung und andererseits die fondsgebundene Rentenversicherung. Bedenke, dass Du bei der fondsgebundenen Rentenversicherung einen Fondssparplan erhältst, bei dem auch ein Verlustrisiko besteht. Bei einer klassischen privaten Rentenversicherung hast Du einen festgelegten Rentenbetrag, der Dir zugesichert wird.

In der Regel kannst Du bei Rentenbeginn entscheiden, ob Du Dir den gesamten Betrag auszahlen lassen möchtest oder eine monatliche Rentenzahlung in Anspruch nimmst. Für einen optimalen Vergleich sind die Nachteile ebenfalls wichtig. Viele der privaten Rentenversicherungen haben eher geringe Renditen, bringen aber hohe Kosten mit sich. Die Flexibilität ist abhängig vom Versicherer, wird aber eher als gering eingestuft. Zudem profitierst Du kaum von steuerlichen Vorteilen.

<h2 class="heading_two"  id="Heading7"  data-headline="Fonds und Aktien"><span class="first_id_number">7</span>Investition in Fonds und Aktien</h2> 

Du möchtest Dich weniger auf Versicherungsprodukte konzentrieren oder suchst noch eine passende Ergänzung? Dann ist ein Blick auf eine Depoteröffnung empfehlenswert. Du kannst beispielsweise mit Sparplänen arbeiten. Bei den meisten Banken kannst Du ein Depot eröffnen und einen oder mehrere Sparpläne für Aktien und Fonds einrichten. Empfehlenswert ist es, den Fokus dabei auf ETFs zu legen und so bereits bei der Investition Dein Risiko zu streuen.

Das Risiko ist bei dieser Form der Altersvorsorge ein wichtiger Aspekt. Bedenke, dass die Investition in Fonds und auch Aktien Dir zwar eine hohe Rendite bringen könnte, aber ein ebenso hohes Risiko mit sich führt. Möchtest Du auf diese Weise vorsorgen, solltest Du Zeit investieren, Dich über die Branchen und Unternehmen informieren und das weltpolitische sowie wirtschaftliche Geschehen im Blick behalten.

<h2 class="heading_two"  id="Heading8"  data-headline="Vorsorgen mit Immobilien"><span class="first_id_number">8</span>Vorsorgen mit Immobilien</h2> 

Im Rahmen der Altersvorsorge für Selbstständige kannst Du darüber nachdenken, in Immobilien zu investieren. Derzeit haben über zwei Drittel aller Unternehmer und Unternehmerinnen, die mindestens einen Beschäftigten in ihrem Betrieb haben, eine oder auch mehrere Immobilien. Bei den Solo-Selbstständigen sind es zwar nur rund 50 %, aber auch das ist ein recht hoher Wert.

Immobilien gelten als Sachanlagen und binden Dein Geld erst einmal. Ein großer Vorteil ist, dass Du die Immobilie bei Bedarf auch selbst nutzen kannst und so Mietkosten sparst, wenn die Immobilie abgezahlt ist. Bei einer Vermietung hast Du ein Einkommen im Monat, das in der Rente besonders wertvoll ist.

Allerdings musst Du erst einmal investieren, bevor Du von der Immobilie profitieren kannst. Gleichzeitig ist die Wertsteigerung abhängig davon, wo Du Haus oder Wohnung kaufst. In Ballungsgebieten von Großstädten sind die Chancen auf eine gute Wertsteigerung höher, als es auf dem Land der Fall ist. Allein auf Immobilien bei der Altersvorsorge für Selbstständige zu setzen, ist schwierig. In diesem Fall hast Du keine Risikostreuung.

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Fazit – Altersvorsorge für Selbstständige kann vielseitig aufgebaut werden  

In der Selbstständigkeit liegt es bei Dir, Dich um Deine Altersvorsorge zu kümmern. Wenn Du nicht in einem berufsständischen Versorgungswerk bist, hast Du grundsätzlich erst einmal gar keine Rentenansprüche. Neben der Option, die gesetzliche Rentenversicherung zu nutzen und hier für die Rente einzuzahlen, gibt es noch Alternativen. Vom Kauf einer Immobilie über die private Rentenversicherung bis hin zum Depot ist alles möglich. Wichtig ist es herauszufinden, welche Form der Altersvorsorge für Dich die beste Lösung darstellt.

Häufige Fragen

Wann sind Selbstständige rentenversicherungspflichtig?
Haben Selbstständige Anspruch auf Grundrente?
Kann man freiwillige Rentenbeiträge steuerlich absetzen?

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